Eingewöhnung in der Krippe

Kind sitzt zwischen Spielsachen und lacht bei der Eingewöhnung

Für meine kleine Maus stand Anfang September etwas Großes an: die Eingewöhnung in der Krippe. Sie ist jetzt schon ein Krippenkind. Schon erschreckend, wie schnell die Zeit voranschreitet oder?

Unsere Krippe

Bei uns im Ort gibt es mehrere Kindergärten und Krippen. Wir haben uns bewusst für eine städtische Einrichtung entschieden, da unsere Tochter nicht getauft ist und wir aus der Kirche ausgetreten sind. Bei der Platzvergabe hatten wir dann auch Glück, dass wir unsere Wunschkrippe bekommen haben.

Ich selbst war als Kind im evangelischen Kindergarten. Dort hatte es mir als Kind gut gefallen, aber aus Sicht einer Erwachsenen liegt die Einrichtung eher unpraktisch für uns. Auch ist die Parkplatzsituation in einem älteren Wohngebiet (vor den 80ern erbaut) echt blöd; schmale Straßen, die heutigen beliebten SUVs und ich morgens mitten drin? Nein Danke.

Preislich hätten die Einrichtungen übrigens keinen Unterschied gemacht soweit ich weiß. Trotzdem sind die Preise echt happig. Wir zahlen für 7 Stunden Betreuung + Mittagessen monatlich knapp über 500 €. Da geht das Kindergeld und Familiengeld (gibt’s glaube ich nur in Bayern) komplett für drauf.

Kennenlernen, Eltern-Info-Abend und Schnuppernachmittag

Als wir die Zusage für die Einrichtung bekamen, wurden wir schon einige Monate vor Krippenstart zu einem persönlichen Gespräch in den Kindergarten geladen, zu dem auch die Krippe gehört. Der Termin diente dem Kennenlernen, aber wir konnten auch Fragen vorab klären und die schriftlichen Anmeldeunterlagen abgeben. Unsere Tochter war bei dem Termin dabei, war aber viel mehr mit Spielen beschäftigt, als mit der Einrichtung an sich.

Im Juni gab es dann einen Eltern-Info-Abend, den nur ich besuchte. Dort konnte man die anderen Eltern, deren Kinder im September/Oktober starten, ebenfalls kennenlernen, bekam eine Liste mit Dingen, die man für den Krippenstart besorgen sollte und bekam eine Führung durch die Räumlichkeiten. Es stelle sich außerdem eine Vertreterin des Elternbeirates vor und man erfuhr allerlei Dinge zu Ablauf in der Einrichtung und was über das Jahr so geboten wurde.

Im Juli durfte unsere Tochter dann zum Schnuppernachmittag kommen. Diesen Termin fand ich so wichtig, denn das Kind konnte sich vorab die Einrichtung ansehen, frei herumlaufen, spielen, Dinge ausprobieren und mit anderen Kindern und den Betreuungspersonen interagieren. Für den Schnuppertermin wurden die Kinder, die sonst am Nachmittag betreut wurden, in den Kindergarten nebenan „ausgelagert“. So waren nur Kinder da, die in unserer Gruppe starten würden. Ich fand es Klasse! Auch das Connecten mit den anderen Eltern und dass sich jede der Betreuungspersonen Zeit für die einzelnen Elternteile oder Elternpaare nahm, war spitze. Da fühlte man sich gleich sicherer das eigene Kind in deren Hände zu geben.

Der Start der Eingewöhnung

Unsere Tochter bei der Eingewöhnung

Anfang September war es dann soweit. Ich war soweit vorbereitet, habe im Vorfeld allerlei Dinge angeschafft, die das Kind brauchen würde (Windeln, Matschhosen, Feuchttücher, Brotbox…) und Taschen gepackt. Am ersten Tag durfte sie um 8:30 Uhr starten und direkt beim Frühstück dabei sein. Ich war währenddessen anwesend, so dass sie immer wieder zu Mama konnte, wenn sie sich unsicher fühlte oder überfordert war. Das war tatsächlich auch die ersten 3 Tage (?) nötig, denn meine Tochter hatte nur bedingt mit anderen Kindern Erfahrung und ihr war es etwas zu viel Gewusel am Anfang. Es kam zu ein paar Tränen, weil sie z. B. gewisse Regeln nicht akzeptieren wollte oder verstanden hat (kein Spielzeug mit auf der Rutsche) oder einmal wollte ein Kind vorbei und dabei ist sie hingefallen (ok ok… angeblich wurde sie geschupst, aber ich habe das selbst aktiv nicht gesehen).

Bereits am Ende der ersten Woche hat man eine Veränderung gemerkt. Sie war nicht mehr am Rand und beäugte andere Kinder skeptisch sondern war mitten im Getümmel. Zwar spielen Kinder in dem Alter noch nicht aktiv miteinander, aber es kommt schon zu Interaktionen untereinander.

Das Frühstücken war anfangs auch ein Problem, da sie nicht mitessen wollte. Erst war ihr die Situation neu, mit so vielen Kindern an einem Tisch zu sitzen. Dann traute sie sich ein paar kleine Happen zu Essen zu und mittlerweile ist der Großteil ihrer Lunchbox leer – vor allem weil ich den Inhalt etwas optimiert habe.

Wir fingen an mit ca. einer Stunde Anwesenheit und steigerten die Zeit langsam. Nach ein paar Tagen blieb sie auch schon mal eine Stunde alleine dort. Aktuell sind wir bei bis zu 2,5 Stunden Anwesenheit und bald darf sie beim Mittagessen dabei sein. Das ist unser nächstes Ziel. Am Ende wird sie hoffentlich auch dort ihren Mittagsschlaf machen und ab 14:30 Uhr abgeholt werden.

Wie es mir damit geht

Mich hatte der Krippenstart im Vorfeld irgendwie gestresst. Ich musste viel besorgen, planen und packen. Dann möchte man als Elternteil auch nichts falsch machen oder negativ auffallen. Den tatsächlichen Start am 2.09. fand ich dafür sehr spannend. Man lernt sein Kind plötzlich nochmal von einer anderen Seite kennen. Wie reagiert sie? Was lernt sie Neues und was darf sie ausprobieren? Wie reagiert sie bei der Abholung oder wenn ich mich verabschiede?

Seitdem die Kleine alleine dort bleibt, habe ich plötzlich wieder Zeit Dinge zu erledigen. Wenn man 24/7 ein Kleinkind um sich herum hat, ist es schön, wenn man mal etwas freier atmen kann. Im Vorfeld zur Eingewöhnung hatte ich mir eine To-Do-Liste geschrieben, was ich bis zur Rückkehr ins Büro noch erledigen möchte. Die ersten 3 Punkte konnte ich schon abhaken und es wird vielleicht noch mehr!

Ich hoffe ja, dass ich Anschluss als Elternteil und vielleicht auch ein paar Mami-Freundinnen finde. Momentan bin ich ziemliche Einzelkämpferin, was das angeht. Mein Real-Life-Freundeskreis ist nicht so groß und entweder sind die Kinder schon viel älter, meine Freundinnen kinderlos oder wohnen ein Stück weg von uns. Die Tage jedenfalls findet eine Mitmachaktion in der Krippe und Kindergarten statt, da habe ich mich eingetragen. Wir ernten die Apfelbäume auf dem Grundstück des Kindergartens damit die Kinder frisch gemosteten Apfelsaft bekommen. Andere Eltern kümmern sich um die Neugestaltung der Beete oder Streichen das Gartenhaus. Wenn man da nicht andere Eltern kennenlernen kann, dann weiß ich auch nicht.

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Ich bin Ende 30 und im Internet meist unter dem Pseudonym Suzu unterwegs. Hier schreibe ich über die vielen Schnipsel in meinem Leben: über Alltägliches, meine Erfahrungen, kreative Projekte und Hobbys, den Hausbau, das Gärtnern und noch vielem mehr.

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1 Kommentar

Sari 19. September 2024 - 8:38

Also ich bin ja bei sowas auch eher Einzelkämpferin. Schon auf dem Spielplatz hab ich lieber mit meinem Kind gespielt oder einfach zugeschaut, anstatt mich mit anderen Muttis über Größe, Was kann es schon alles usw… auszutauschen. Das ist einfach nicht meine Welt. Meine KInder haben Freunde, aber daraus sind jetzt nicht die vollen Elternfreundschaften geworden, zumal sich die Freunde ja in den einzelnen Phasen oft auch ändern. Tatsächlich haben wir mit den Eltern vom Fußball mehr zu tun 🙂
Mir fiel vor allem beim ersten Kind weniger das Loslassen, mehr das Vertrauen in andere Personen schwer. Würden sie auf mein Kind richtig eingehen usw… aber ich habe festgestellt, dass mein Kind da eben nochmal ganz anderen Entwicklungsraum und auch wichtigen Widerstand erhält und oft mit vollkommen neuen Fähigkeiten dann nach Hause kommt.

Den Hort nutzen wir jetzt auch nur so lange, wie er umsonst ist. Danach wird es nämlich teuer. Finde ich sowieso ein Unding, wenn man im Grunde nur arbeiten geht, um die ganzen Betreuungskosten leisten zu können.

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